Mistel (Viscum album s.l.), (c) Annett Deistung/NABU-naturgucker.de
Kobel Europäisches Eichhörnchen (Sciurus vulgaris), (c) Martin Krauß/NABU-naturgucker.de
Nest Elster (Pica pica), (c) Benjamin Franke/NABU-naturgucker.de
Im Spätherbst und Winter, wenn die Bäume ihr Laub verloren haben, geben sie den Blick frei auf gut versteckte Nester von Vögeln, Eichhörnchen, asiatischen Hornissen und auf die grünen Kugeln der Misteln. Jetzt ist die perfekte Zeit, um ihre Verbreitung zu erfassen! Haltet also bei euren Spaziergängen die Augen offen und meldet eure Funde – Gemeinsam bringen wir Licht ins Blätterdach der Daten!
Um Euch die Dokumentation Eurer Funde zu erleichtern, bieten wir eine einfache Meldemöglichkeit an. Unsere Aktionsseite zu Nester und Misteln könnt Ihr per Smartphone, PC, Laptop oder Tablet nutzen. Sie enthält Beschreibungen der Nester und Misteln und Informationen zu den Zielarten.
Im Sommerhalbjahr, wenn die Laubbäume dicht belaubt sind, sind Vogelnester meist kaum zu entdecken. Selbst größere Nester von Eulen, Elstern, Greifvögeln oder Hornissen bleiben dann oft verborgen. Auch Misteln sind in dieser Zeit schwer zu erkennen, sofern sie nicht in großer Zahl an einem Baum wachsen. Gleiches gilt für die sogenannten Kobel – die Nester der Europäischen Eichhörnchen. Hinzu kommt, dass viele heimische Vogelarten vom Frühjahr bis in den Sommer hinein brüten und durch menschliche Annäherung gestört werden könnten.
Sobald im Herbst die Blätter fallen, verändert sich das Bild: Nester, die zuvor gut versteckt waren, werden sichtbar. Nur die immergrünen Nadelbäume erschweren die Suche weiterhin, da sie ihre Nester auch im Winter verdecken. Misteln hingegen stechen im Winterhalbjahr deutlich hervor – ihr grünes Laub kontrastiert mit den kahlen Ästen der Laubbäume und macht sie gut erkennbar.
Was mögliche Störungen betrifft, besteht beim Beobachten in dieser Jahreszeit kaum ein Risiko. Das Brutgeschäft der meisten Vogelarten ist abgeschlossen, und auch Asiatische Hornissen sind im Winter inaktiv. Vorsicht ist lediglich bei Eichhörnchen geboten, da sie sich in ihren Kobeln aufhalten könnten – bitte halte daher einen respektvollen Abstand.
Der Spätherbst und Winter eignen sich somit ideal, um nach Nestern von Säugetieren, Hornissen und Vögeln sowie nach Misteln Ausschau zu halten. Es gibt gute Gründe, den Blick bei der Naturbeobachtung gezielt darauf zu lenken:
Die Mistel breitet sich in Deutschland seit einigen Jahren zunehmend aus. Als Halbschmarotzer wächst sie hoch oben auf Ästen und entzieht ihren Wirtsbäumen Wasser und Nährstoffe. Besonders in Streuobstwiesen kann sie dadurch zur Gefahr für Obstbäume werden (siehe → Veröffentlichung des NABU). Aktuelle Beobachtungsdaten helfen, ihre Verbreitung und Entwicklung besser zu verstehen.
Beim Betrachten von Bäumen, Sträuchern und Nisthilfen lassen sich im Winter neben Misteln auch größere Nester von Greifvögeln, Tauben, Rabenvögeln, Kormoranen, Graureihern oder Weißstörchen entdecken. Solche Beobachtungen können Hinweise darauf geben, wo sich in einem Gebiet frühere Brutreviere befanden – oder ob dort möglicherweise noch aktive Kolonien bestehen.
Interessant ist auch, dass manche Vögel ihre Nester direkt in Misteln bauen. Zwar ist es im Winter meist schwierig, die Art zu bestimmen, da die Tiere ihre Nester bereits verlassen haben, dennoch ist dieses Verhalten ein spannendes Phänomen, das Beachtung verdient.
Eichhörnchennester in Laubbäumen sind während des Winterhalbjahres gut sichtbar. Mit etwas Glück kann man im Herbst beobachten, wie die Tiere ihre Kobel aus Zweigen und Blättern errichten – manchmal sogar in unmittelbarer Nähe des Menschen, etwa auf Balkonen oder Fensterbrettern.
Europäische Hornissen bevorzugen geschützte, dunkle Hohlräume wie kleine Baumhöhlen für den Nestbau, was deren Entdeckung erschwert. Die invasive Asiatische Hornisse hingegen, die sich in Deutschland weiter ausbreitet, baut ihre auffälligen, hängenden Nester meist in Bäumen oder Sträuchern. Da ihre Verbreitung derzeit wissenschaftlich untersucht wird, sind Meldungen solcher Nester besonders wertvoll.
Wir würden uns sehr freuen, wenn Du Deine Beobachtungen von Nestern und/oder Misteln dokumentierst. Misteln zu erkennen, ist in der Regel recht einfach. Bei den Nestern verschiedener Tierarten gestaltet sich das etwas schwieriger. Als Unterstützung findest Du auf der → Aktionsseite unter „Porträts“ einen Bestimmungsschlüssel, der Dir beim Erkennen hilft. Dort kannst Du Deine Sichtungen auch direkt melden.
Für Deine Meldungen sind einige Angaben besonders hilfreich:
Bitte notiere, wie viele Exemplare Du beobachtet hast. Wenn Du die Baumart bestimmen kannst, auf der sich das Nest oder die Mistel befindet, gib den entsprechenden Artnamen im Bemerkungsfeld des Meldeformulars an.
Idealerweise ergänzt Du Deine Meldung außerdem um eine Punktverortung. Das ist ganz einfach: Setze auf der Aktionsseite per Mausklick einen Marker an die passende Stelle auf der Karte. So können die genauen Standorte der von Dir entdeckten Nester oder Misteln nachvollzogen werden.
Hinweis zu Mistelbeobachtungen:
Wenn Du erkennen kannst, ob die Misteln zum Zeitpunkt Deiner Beobachtung Beeren tragen, gib diese Information bitte im Meldeformular an – im Auswahlfeld „Beobachtung“ unter der Detailangabe „fruchtend/sporend“.
Belegfotos zu Deinen Beobachtungen sind jederzeit willkommen!
Bitte achte bei Deinen Erkundungen darauf, keine Tiere zu stören und keine Pflanzen oder Pilze zu beschädigen.
Das Aufspüren von Nestern ist im Winter oft nicht besonders schwierig. Ihre genaue Zuordnung zu einer Tierart hingegen schon. Deshalb konzentrieren wir uns in diesem Beobachtungsprojekt auf Nesttypen, die sich relativ leicht erkennen lassen.
Die besten Beobachtungsmöglichkeiten von Nestern und Misteln bieten sich in den Monaten 11 – 02 (03), also von November bis Februar und teils noch bis in den März hinein.
Vielleicht fragt Ihr Euch, weshalb Ihr beim Melden Eurer Naturbeobachtungen Euren Namen und Eure E-Mail-Adresse angeben müsst. Das hat wichtige Gründe:
NABU|naturgucker, der Betreiber des Meldeportals, auf dem die Beobachtungsdaten der Meldeaktionen des KNAK-Projektes gespeichert werden, ist dazu verpflichtet, die gesetzlichen Vorgaben zur Kennzeichnung Urheberrecht zu befolgen. Das bedeutet, auf diesem Meldeportal dargestellte Beobachtungen, Bilder und Videos müssen mit den Namen der Melder*innen gekennzeichnet werden.
Alle auf diesem Meldeportal veröffentlichten Beobachtungen, Bilder und Videos werden der Forschung und dem Naturschutz zur Verfügung gestellt. Bei der Auswertung der Daten kann es geschehen, dass sich Rückfragen zu einzelnen Sichtungen ergeben. Dafür ist es wichtig, dass Ihr per E-Mail erreicht werden könnt. Falls Eure Daten in einer wissenschaftlichen Publikation zitiert werden, erfolgt dies in der Regel wegen der Urheberrechtsvorgaben mit Namen; siehe dazu auch Punkt 1.
Grundsätzlich behandeln KNAK und NABU|naturgucker Eure personenbezogenen Daten so, dass die Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der Europäischen Union erfüllt sind. Hier findet Ihr die Datenschutzerklärung unseres Projektpartners NABU|naturgucker.
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Eine Übersicht aller zur Verfügung stehenden Kurse gibt es hier.
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